Michaela Stitz war von 2009 bis 2014 als Vice President/General Manager Central Eastern Europe für den Sportartikelhersteller Nike tätig und sitzt seit 2016 bzw. 2017 im Aufsichtsrat der Firmen Odlo und Elan.
Im Gespräch mit Nielsen Sports berichtet Stitz von ihrer Erfahrung aus Brand-Sicht in der Aktivierung weiblicher Konsumenten.
Was ist das Charakteristische im Dialog mit den weiblichen Konsumenten? Worauf müssen Marken in ihrer Ansprache und digitalen Aktivierung besonders achten?
Eine Brand setzt im Dialog mit der weiblichen Audience stark auf Emotionen und Ästhetik. Konsumentinnen lieben eine klare digitale Struktur und sind bereit, sich sehr ausführlich mit marken-immanenten Informationen zu beschäftigen. Für die weiblichen Konsumenten zählt es nicht immer nur, kompetitiv zu sein. Sie schließen sich gerne kollektiven Aktivierungen an, in denen es darum geht, gemeinsam etwas zu erreichen.
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Wenn Sie sich den aktuellen Nike-Werbespot zur Frauenfußball-Weltmeisterschaft anschauen – wo liegen aus Markenperspektive die typisch weiblichen Elemente?
Ganz klar auf einem starken weiblichen Selbstbewusstsein, welches sich durch Integration und eine mutige Haltung manifestiert. Im Zentrum des Plots steht ein großes Ziel, dass mit typisch fraulichem Teamspirit gemeinsam anvisiert wird. Es existieren keine Gender-Unterschiede: Alle unterstützen sich gegenseitig in der Realisierung eines für Nike typischen ambitionierten Traums, der noch nicht zu Ende ist: ‘Dream Further’.
Worin liegt der Unterschied in der Kommunikation mit einer männlichen Audience?
Die weibliche Konsumentin ist responsiver und kommunikativer als ihr männliches Pendant. Sie benötigt keine Idole, sie favorisiert ausführliche Informationen und verbringt mehr Zeit mit dem Produkt und dem Einkaufsprozess, während der Mann Einkäufe eher als Notwendigkeit ansieht und diese schnell erledigt. Aus Brandsicht vergrößert sich dadurch die Klaviatur für Aktivierungen signifikant.