Sportlicher Erfolg, hohe Zuschauerzahlen, und das in gleich drei Sportarten – München kann sich glücklich schätzen, sowohl im Fußball (FC Bayern) als auch Basketball (FC Bayern Basketball) und Eishockey (EHC REd Bull) drei Topteams in der Stadt zu haben. Was der Erfolg der Klubs für die Sportstadt München bedeutet, analysiert Nielsen-Sports-Experte Fabian Hedderich.

 width=Fabian Hedderich, Managing Director Consulting bei Nielsen Sports, analysiert für die Tageszeitung DIE WELT die Gegebenheiten in der Sportstadt München. Und die sind im Februar 2018 nicht die schlechtesten: Der FC Bayern München macht sich daran, den Rekord für die früheste Meisterschaft in der Fußball-Bundesliga einzustellen. Die Basketballer des FCB haben gerade den BBL-Pokal gewonnen und führen ebenfalls die Tabelle an. Ganz oben stehen auch die Münchner Eishockey-Profis des EHC Red Bull München in der DEL.

Gerade die Partnerschaft zwischen dem Energiedrinkhersteller aus Österreich und dem EHC ist für Hedderich sehr erfolgversprechend:

Das Eishockey in München hat eine lange Durststrecke hinter sich. Mit Red Bull hat der EHC großes Potenzial. Im Eishockey ist der Erfolg mit großen Investitionen eher planbar als im Fußball.

Mit der neuen Sportstätte würden sich die Bedingungen für die Basketballer und den EHC zwar weiter verbessern. Doch steige laut Hedderich gleichzeitig auch die Erwartungshaltung, sodass nationale Erfolge nicht mehr ausreichen. Die Fans fordern nach Meinung des Nielsen-Sports-Experten schnell höhere Ziele in europäischen Wettbewerben. Für die Fußballfans des FC Bayern etwa ist die Bundesliga längst gefühlte Pflicht, man sehnt sich nach einer erneuten Triple-Saison wie 2013, als der FCB die Meisterschaft, den DFB-Pokal und die UEFA Champions League gewann.

Zurück zum Zusammenspiel der drei Klubs in München: Trotz des großen Freizeitangebots auch abseits des Sports in der Stadt und Region kommen sich die Klubs im Ringen um die Aufmerksamkeit der Fans nach Meinung von Marketingexperte Hedderich nicht in die Quere:

Jeder der Klubs hat sich sehr gut positioniert. Sie nehmen sich gegenseitig nicht viel weg. Im Gegenteil, sie ergänzen sich. Daher wird München den ersten Platz unter den deutschen Sportstädten wohl nicht so schnell wieder hergeben.

INFO

Der Artikel erschien bei Welt.de (Veröffentlichungsdatum: 27.02.2018).